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Aktuelles / Mord der Königsfamilie

Diese Seite zur politischen und aktuellen Lage in Nepal wird von mir regelmäßig aktualisiert. Sie finden auch Berichte zu den Maoisten und über den  Mord an der Königsfamilie im Juni 2001 und verschiedene Links zur Presse.

 Nepalnews. die aktuelle Seite mit Nachrichten aus Nepal (auf Englisch), ebenfalls kantipur-online .Eine permanent aktualisierte Zusammenstellung von Zeitungsberichten in Englisch findet man beim Webmagazin Newslook Magazine aus Nepal. Wertvolle aktuelle Hinweise zur aktuellen Lage, teilweise direkt von Leuten die in Nepal leben, findet man im Nepal Forum. Dies ist für mich der beste Platz um neue Informationen zu kriegen. Im Forum Himalaya von Ludwig Debuck findet man viele aktuelle Berichte zu Nepal, Tibet und Buthan. Die meisten sind in Englisch. Weitere Links finden sie auf der Seite Presse

Auswärtiges Amt Deutschland - Nepalseite Informationen, Beschreibungen und evtl. Reisewarnungen

Englische Botschaft: Reisewarnungen nepal   , Reisewarnungen USA Regierung

Hintergründe zu den Maoisten auf der eigenen Seite

Eine regelmässig aktualisierte Seite mit besonderem Schwerpunkt der politischen Situation für Trekker ist Jamies McGuinnes project-himalaya updates

Aktuelles: (letzte Aktualisierung 1.5.02)

Mai 2002

In den ersten Mai Tagen hat die nepalesische Armee im Westen des Landes Trainingscamps der Maoisten angegriffen und nach eigenen Angaben über 500 Maoisten getötet. Dies ist bisher die größte militärische Operation. Nach Armeeangaben sind noch weitere hunderte Maoisten eigekesselt.

Nachdem immer wieder Berichte kamen, dass die Maoisten Geld von Reise und Expeditionen erpressten, möchte ich auf den guten Artikel der Nepali Times “Taxing time for Trekking” hinweisen. Ebenfalls sehr fundiert ist der englische Artikel zur allgemeinen Lage von Will Weber.

April 2002

30.4.02 Aktueller Sicherheitshinweis des Auswärtigen Amtes vom 30.4.02

28.4 Der Streik ist beendet. Entgegen vielen berechtigten Befürchtungen ist der 5 tägige Streik relativ glimpflich vorübergegangen. Während er in den ersten zwei Tagen recht gut befolgt worden ist, so tauten sich dann immer mehr Fahrzeuge auf die Strassen und mehr und mehr Läden hatten geöffnet. Touristen kamen nirgendwo zu Schaden. Bemerkenswert ist, dass zum ersten mal und n mehreren Städten Demonstationen gegen den Streik stattgefunden haben.  Anscheinend hat das normale Leben heute wieder angefangen. Zunehmend kristalisiert sich eine neue Taktik der Maoisten heraus, es werden jetzt vermehrt Infrastrukturen angegriffen wie Brücken, Telefonverbindungen oder Wasserversorgung. Nachdem auch Hilfsprojekte direkt angegriffen oder ausgeraubt werden, werden schon vereinzelt die Projekte eingestellt.

Trotz dieser angespannten politischen Lage buchen wieder bedeutend mehr  englischen Touristen (+50 %), deutsche Zahlen habe ich aber nicht.

24.4 der Streik. Bis jetzt relativ friedlich. Nach Durchsicht der nepalesischen Presse und privater Emails aus Kathmandu ergibt sich bis jetzt folgendes Bild: Der Streik wird befolgt, doch sind im Vergleich zu früher einige Taxis, Busse und Tuk-Tuks unterwegs. es gibt auch einige Läden, die geöffnet sind. In manchen Städten wie z.b. Nepalgunj oder Pokhara waren wohl viele Geschäfte und die Märkte offen. Der größte Zwischenfall war bisher, dass auf der Straße zwischen Pokhara und Kathmandu mehrere Krankenwagen von den Maoisten “entführt” worden sind, diese sind mit Verlusten von der Polizei zurückerobert worden. Weiter wurde auch eine Sendestation vom nepalesischen Radio gesprengt. Die vermehrte Zerstörung von für die Bevölkerung sehr nützliche Dinge wie Wasserversorgung, lokale Stromnetze und Schulen wird zunehmend von den Kommentatoren als ein Zeichen für Differenzen zwischen dem politischen und dem militärischen Flügel der Maoisten interpretiert.

23.4 Der Streik:Bis zwölf Uhr Mittags NT wurden noch keine größere Gewalttaten berichtet. Der Streik wird mehr oder weniger stark befolgt. Alle linken Parteien aus dem Parlament hatte sich zuvor gegen den Streik ausgesprochen.  Die Läden sind fast alle geschlossen doch diesmal fahren anscheinend ein paar wenige Busse, Taxis und Tuk-Tuks.

22.4. Eine amerikanische Militär Delegation hat in den vergangenen Tagen sowohl den Distrikt Rholpa wie Gorkha besucht. Es geht um eine militärische Unterstützung, wie sie schon im Januar beim Besuch von Collin Powell vereinbart worden ist. Zum Teil waren voll ausgerüstete und bewaffnete amerikanische Soldaten dabei.

 21.4 In Kathmandu hat eine Demonstration gegen den Streik stattgefunden. Sie  war von den Jugendorganisationen aller parlamentarischen Parteien organisiert worden.

20.4 Anbei ein Auszug aus der aktuellen Reisewarnung des Auswärtigen Amts zum vorgesehenen Streik am 23-27.4: “.......Der von den Maoisten zum 2. bis 6. April ausgerufene landesweite Generalstreik (bandh) wurde in letzter Minute (wohl wegen anstehender Schulpruefungen) vorläufig auf die Zeit vom 23. bis 27. April verschoben. Für diesen 5-tägigen Zeitraum muss wiederum mit Einschränkungen im öffentlichen Verkehr, Schließung von Geschäften und allgemein erhöhter Spannung gerechnet werden. Im Vorfeld des Streiks ist eine Eskalation von maoistischen Anschlägen auf Sicherheitskräfte, Politiker und Regierungseinrichtungen mit vereinzelten Sprengstoffanschlägen in Kathmandu zu beobachten. Für die Streiktage gilt für die Sicherheitskräfte, zur Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung auf Ruhestörer zu schießen (to shoot at sight). Es mehren sich auch Hinweise, dass die Maoisten den Generalstreik auf unbestimmte Zeit verlängern wollen. Reisende sollten sich vor, während und nach dem Streik mit erhöhter Wachsamkeit bewegen und über ihre Reiseveranstalter über die Lage unterrichtet halten. Weitere Aktionen mit Behinderungen für die Bewegungsfreiheit auch von Touristen - häufig kurzfristig angekündigt - sind nicht auszuschließen. ...”

18.4 Mehrer Hochgebirgsexpeditionen zum Makalu berichten, dass sie für jeden Teilnehmer eine “Gebühr” von 10000 rupien (ca 140 €) and die Maoisten bezahlen mussten. Schon seit längeren wird in vielen Gebieten von organisierten gruppen eine Gebühr erpresst, für die sogar eine Quittung ausgestellt wird.

Am 11.4. überfielen hunderte Maoisten verschiedenen Stellen in Westen von Nepal. Die ersten Berichte sprachen von 130 Toten Polizisten und Soldaten, wahrscheinlicher sind es aber weniger. Am 14.4 sprachen die Nepalesischen Behörden von ca 50. getöteten Polizisten/soldaten. Mittlerweile sind fast hundert getötete Maoisten gefunden worden

Aktueller Bericht  von Amnesty International vom 4.4.2002 zur Menschenrechtslage in Nepal

Der Streik wurde auf den 23. bis 27.April verschoben. Grund war, dass sonst die landesweiten Schulprüfungen nicht hätten durchfgeführt hätten werden können. Da wollten die Maoisten dann doch nicht die Verantwortlichen sein.

am 7. April wurde eine Bombe in Kathmandu an einer Brücke gezündet.

März 2002

24.3. Der Maoistenführer Dr Baburam Battarai hat einen offenen Brief an die Touristen geschrieben, er ist auf der Seite Maoisten zu lesen

Die Maoisten haben für den 2-6 April einen landesweiten Streik , Bandh genannt, ausgerufen. Da jeder mit Gewalt bedroht wird, der ihn nicht befolgt wird zumindestens in den ersten Tagen das öffentliche Leben weitgehenst zum Stillstand kommen. Bei einem Bhand fahren keine Busse und Taxis, die Läden und Ämter sind geschlossen. Wer kann sollte deshalb unbedingt probieren, Permits und Visaverlängerungen vorher zu bekommen und falls man trekken gehen will, am 2 April schon in den Bergen zu sein. Normalerweise sind die Trekkingrouten selber nicht betroffen. In den Städten sollte man auch als Tourist vorsichtig sein, auch wenn man nicht bedroht wird. Man kann mit dem Fahrrad rumfahren. Im Kathmandutal sind die Städtchen Patan und Bhaktapur mögliche Brennpunkte von Strassenkämpfen, denn hier sind viele der kleinen Handwerksfabriken und unterbezahlte Arbeiter und die Komunnisten und Maoisten haben dort eine große Basis.In beiden Städten ist es bei vorherigen Ausschreitungen oft zu heftigen Strassenkämpfen gekommen.

Allgemein sollte man sich von allen Menschenansammlungen fernhalten und die Augen aufhalten. anbei die Tips von Andreas Khanal, welche er nach dem Königsmord geschrieben hatte, sie sind noch immer genauso aktuell und richtig:

Wer unversehens durch Kathmandu oder Thamel läuft, kann übrigens, die mit lautem Getöse herunterratternden Eisenrolläden der Geschäfte als rettenden Indikator, möglicher gewalttätiger Auseinandersetzungen, betrachten. Bevor Ihr vielleicht versehentlich mitten in den Konfliktherd lauft - orientiert Euch an den Einheimischen und verhaltet Euch so, wie sie! Ihr könnt auch jeden Ladeninhaber fragen, ob Ihr solange, bis die mögliche Gefahr vorrüber ist, in deren Geschäft Unterschlupf finden könnt. Nur keine Hemmungen! Die Bevölkerung ist allgemein sehr nett und hilfsbereit. Es kann sogar sein, dasss die sich über den gegenseitigen Beistand freuen und Euch zum Tee einladen.
Manche Freundschaft mit Nepali´s ist auf diese Weise schon geschlossen worden.

Ein weiterer Rat an Nepal- und Fernreisende ist, sich (sowieso) vor der Reise eine Liste mit wichtigen Telefonnummern, Adressen und e-mail-adressen zusammenzustellen, die vielleicht hilfreich sein könnten, sollte man in irgendeine mißliche Situation geraten.

Übertriebene Vorsicht und Ängstlichkeit können Ungutes geradezu anziehen - daher, keine Phobie aufkommen lassen und möglichst ruhig und besonnen bleiben! Mit klarem Kopf lässt sich besser handeln!
Denkt daran, in Nepal seit Ihr unter Anderem auch auf dem 'Pfad des Buddha' - und der war doch eigentlich immer ganz gelassen, oder?

11.3. Nachdem der Sitarspieler von Sur Sudha die neue Formation Sithar Suddha gegründet hat, hat sich die ursprüngliche Gruppe aufgelöst.

8.3. Am 3. März ist eine deutsche Reisegruppe auf dem Rückweg vom Annapurna Basecamp verschüttet worden und drei der Teilnehmer sind gestorben. Sie waren mit einem sehr erfahrenen deutschen Reiseveranstalter und mehreren Führern unterwegs. Näheres steht auf der Seite Lawinenunglück.

Politisch hat sich nicht mehr viel geändert. Ein landesweiter, von den Maoisten durchgesetzer Streik Anfangs des Monates blieb bis auf den Mord an Insassen eines Lastwages im Süden des Landes und einem Lumpensammler, der aus Versehen eine kleine Bombe aufsammelte, relativ ruhig. Die täglichen Kämpfe zwischen Armee und Maoisten gehen weiter, ab und zu wird eine Bombe auch im Kathmandutal endeckt. Alle Trekker berichteten bis jetzt, dass sie keine Probleme hatten.

Februar 2002

22.2 Am Vortag berichtete die Armee, dass Sie über 40 Maoisten getötet hätte, heute haben die Maoisten 32 Polizisten getötet. Lesen sie auch den profunden Bericht von Andreas Khanal zur Gefahrensituation in Nepal

21.2 Das nepalesische Parlament hat mit 176 Ja und 7Gegenstimmen (gefordert war eine  2/3 Mehrheit) eine Verlängerung des Ausnahmezustandes beschlossen.

Am Spätabend des 1 6.2greift eine große Anzahl, manche Quellen sprechen von tausenden Maoisten, die Stadt Mangalsan im Distrikt Achham an. Acham liegt ganz im Westen von Nepal, wo die Maoisten ja schon länger größere Landesteile beherrschen.Neben Armee- und Polizeiposten wurden verschiedenen staatliche Gebäude zerstört, das Gefängnis gestürmt  und eine Bank ausgeraubt. Der zweite Angriff war auch den Flughafen Sanfebagar. Es ist der größte Angriff seit Ausrufung des “Befreiungkrieges” und es sind voraussichtlich weit mehr als 150 Soldaten und Polizisten getötet worden. (Karte BBC-online). Weiterhin ist der Premierminister Deuba selbst innerhalb seiner eigenen Partei umstritten.

Seit Freitag den 8.2 gibt es wieder Flüge von und nach Lukla

Am 3.2 wurden in der Nacht 3 Bomben auf den Flughafentower von Lukla geworfen und anscheinend auch einige Häuser im Dorf geplündert. Der Flughafen von Lukla ist erstmal gesperrt worden und die englische Botschaft rät vorerst von Touren ins Khumbu ab. Das deutsche auswärtige Amt schreibt, das Telfonverbindungen nach Jomsom und Manang gestört sein sollen. Bis jetzt ist aber n den ganzen Jahren noch keine einziger Tourist bei Gefechten auch nur verletzt worden.

Anbei ein Mail der deutschen Botschaft am 11.2. auf eine Anfrage, welches ich aus dem Nepalforum kopiert habe: “derzeit gibt es noch keine Reisewarnung für Nepal, d. h. dass Reisen nach Nepal noch möglich sind. Die allgemeine Lage im Land muss aufgrund der jüngsten Ereignisse als gespannt bezeichnet werden, auch wenn es in den meisten Bevölkerungszentren und Kathmandu bisher weitgehend ruhig geblieben ist. Der seit 26.11.2001 ausgerufene Ausnahmezustand hat noch zu keinen ernsthaften Einschränkungen im öffentlichen Leben oder Verkehr/Flugwesen geführt. Allerdings gibt es vor allem in den westlichen Gebieten örtlich nächtliche Ausgangssperren. Überall, auch in Kathmandu, sind Straßenkontrollen häufig. Es ist dringend anzuraten, jederzeit gültige Ausweispapiere mitzuführen. Für Kathmandu empfehlen die Behörden, nach 21 Uhr wieder zu Hause bzw. im Hotel zu sein, auch die Restaurants schließen um diese Zeit.

Bei den blutigsten Zusammenstössen zwischen Maoisten und Sicherheitskräften seit Verkündung des Ausnahmezustands sind in den letzten Tagen landesweit mindestens 16 Polizisten und über 30 Maoisten getötet worden. Der schwerste Angriff galt einer Polizeistation in der Ortschaft Khanalthok, im Distrikt Kavre, rd. 50 km von Kathmandu entfernt. In Lukla wurde am Abend des 03.02.2002 durch einen Anschlag der Maoisten der Kontrollturm des Flughafens beschädigt. Inzwischen ist der Flughafen für den zivilen Luftverkehr wieder zugänglich. Natürlich lässt sich schwer einschätzen, ob der Flughafen wieder Ziel eines maoistischen Überfalls sein wird. Da es sich aber um den Hauptzielflughafen in das beliebte Everestgebiet handelt, kann man wohl davon ausgehen, dass die Regierung sich nach Kräften bemühen wird, diesen zu schützen. Von dieser Problematik abgesehen kann das nördliche Everestgebiet als sicher gelten. Wir raten allerdings davon ab, den Weg in Jiri zu beginnen, da es sich um ein unruhiges Gebiet handelt.

Touristen kamen bislang nie zu Schaden. Auch lässt sich nicht erkennen, dass sich die Angriffe der Aufständischen gegen Touristen oder die Tourismusinfrastruktur richten. Innerhalb des Kathmandutals ist die Lage ruhig. Reisen im Land sollten aber, bis sich die Lage beruhigt hat, auf ein notwendiges Mindestmaß beschränkt werden und nicht über die bekannten und gängigen Gebiete ( wie Annapurna, Langtang, nördliches Everestgebiet, Pokhara, Kathmandutal und Chitwan) hinaus ausgeweitet werden. Von Alleinreisen wird abgeraten, Menschenansammlungen und Teilnahme an Demonstrationen etc. sollten konsequent vermieden werden.”

 

Januar 2002

17.1.02 Weiterhin gibt es keine wesentliche Änderung der Lage. Aufgrund vieler Emails und mehrere persöhnlicher Gespräche bleibt folgendes Bild bestehen: Auf keinem der Treks sind Touriste´n bedroht oder belästigt worden. In den Städten und den großen Straßen sieht man viel Miltär und Polizei, wobei Touristenbusse die Kontrollen meist normal durchfahren können. Für Nepalesen gilt abends eine scharfe Ausgangssperre, so dass ab 8 uhr abends die Stadt ausgestorben ist. Da die Informationen zensiert sind, lässt sich aber schwer ein Bild des Rests des Landes machen. So wurde mir glaubhaft von Gefechten in der Nähe von Syauli Bazar berichtet, welches in der Nähe von Pokhara liegt. Auch in Besisahar auf der Annapurnarunde gab es am 23.12 eine Schießerei zwischen Maoisten und der Armee. Alle Personen die, in den letzten zwei Monaten in Nepal gewesen waren haben einstimmig empfohlen, weiter dorthin zu fahren.

Dezember 2001

27.12.01 Es zeigt sich in Nepal keine große Änderung verglichen mit dem Anfang des Monates, welchen negativen Einfluss die Ereignisse auf die Touristanankünfte hatten, kann man an der folgenden Grafik sehen. Dies ist wirklich eine Katastrophe für tausende von Nepalesen, die mit dem Tourismus ihren sowieso kargen Lohn verdienen.

Die Kette der negativen Einflüsse wird noch durch die Spannungen zwischen Indien und Pakistan verstärkt, verglichen mit Afganistan ist ein potentiellen Konflikt wirklich direkt an den Grenzen von Nepal.

15.12.01 Soweit ich aus den nepalesischen Zeitungen lesen konnten, aber auch aufgrund von vielen Email-Kontakten und einigen Gesprächen mit Nepalreisenden ergibt sich folgendes Bild:

Verglichen mit der Situation vor dem viermonatigen Waffenstillstand ist die Lage in Nepal stabiler.

Sowohl in Kathmandu und Pokhara ist auf den Straßen vermehrt bewaffnete Polizei und Militär  zu sehen, aber weiter keine weiteren Einschränkungen festzustellen. es scheint so, dass bei Kämpfen zwischen Militär und Maoisten der Vorteil deutlich auf der Militärseite liegt - im Gegensatz zu früher wo die demoralisierten Polizisten wenig Wiederstand bieten konnten. Ein ´zuverlässige Information ist allerdings schwierig zu bekommen, da alle informationen zensiert sind.

November:

 28.11 Indien sichert der Nepalesischen Regierung Unterstützung zu. In den Städten Kathmandu und Pokhara bleibt die Lage ruhig. In kathmandu werden zwei Bomben in der Coca-Cola Fabrik gezündet, machen aber nur Sachschaden.

26.11. Die Regierung ruft den Ausnahmezustand aus. Zum ersten mal ist die Armee offiziel im ganzen Land mit der Bekämpfung der Maoisten beauftragt. Die Regierung von Nepal fragt Indien und die USA um militärische Hilfe, insbesonder Kampfhubschrauber und Nachtsichtgeräte. Es wird von hunderten Toten gesprochen, haupsächlich auf Seiten der Rebellen. Diese können aber n9icht von unabhägiger Seite bestätigt werden. Es ist aber vorstellbar, dass diesemal die Kräfteverhältnisse seit dem Eintreten der Armee sich wesentlich verschoben haben. Den wärend die Polizisten miserabel ausgerüste, ohne gutes Training und sehr schlecht bezahlt sind ist die nepalesische Armee gut trainiert und wesentlich besser bewaffnet. Zudem war sie bis jetzt sehr diszipliniert und stolz.

24.11. Nach fast 4 Monaten Verhandlungen und Waffenstillstand, haben die Maoisten diesen gebrochen und mehrere Polizeiposten und Regierungsgebäude angegriffen. zum ersten mal wurde auch die Armee direkt angegriffen. Der Bruch wurde von einem der beiden Führer verkündet, Schauplatz sind neben dem Weste auch das Solu Khumbu (unteres Everst Gebiet.)Die gegend zwischen Jiri und Namche ist betroffend. Die Strasse nach Jiri ist wegenRohrbomben gesperrt. Der Flughafen Paphlu wird angegeiffen. Die Maoisten rufen für den 7.12. einen Generalstreik aus.

Oktober:

7.10. Nachdem die große Demonstration in Kathmandu am 21.September von den Maoisten abgesagt worden ist, ist die Lage weiter relativ entspannt. In verschiedenen Verhandlungsrunden versuchen beide Seiten taktische Vorteile zu erringen, sei es mit der Drohung, die Verhandlungen abzubrechen. In der ersten Oktoberwoche haben die Maoisten fast jeden Tag einige Polizisten freigelassen, dies ist ein sehr gutes Zeichen. Zugleich scheinen sie zurzeit an Rückhalt in der Bevölkerung zu verlieren. Verschiedene Leute die zurzeit in Nepal sind, berichten von einer absolut ruhigen Lage.

Auswirkungen des Terroranschlages auf das WTC in New York. Viele Leute befürchten, dass der potentielle Krieg mit Afghanistan die ganze Region unsicher machen wird. Das ist nicht vollständig von der Hand zu weisen, haben doch vor zwei Jahren pakistanische Extremisten ein Flugzeug der Indian Airlines in Kathmandu gekapert. Allerdings muss man sich klarmachen, dass Nepal über drei Flugstunden von Afghanistan weg ist und für alle möglichen Kriegsparteien absolut uninterssant ist. Ganz evtl. werden einige Flugrouten wie während des Golfkrieges geändert. Ich persönlich würde allerdings zurzeit nicht so gerne mit der PIA fliegen, da diese in Karachi zwischenlanden. Ich vermute, dass man in Nepal bedeutend sicherer sein wird, als in irgendeinem westlichen Land, in dem evtl. Racheakte zu befürchten sind.

Also beunruhigt euch nicht allzu sehr, falls ihr geplant hattet nach Nepal zu fliegen!

 

September:

18.9. Die Verhandlung sind in einer sehr schwierigen Phase, die Regierung spricht von unannehmbaren Forderungen und der maoistische Führer ruft seine Anhänger wieder zum Widerstand auf.

15.9. Die Regierung verbietet alle großen Demonstrationen im Kathmandutal. Die Maoisten sagen die Demonstration ab und planen, sie dafür in Biratnagar durchzuführen. In Kathmandu werden viele Hausdurchsuchungen durchgeführt und eine Reihe von Leuten verhaftet.

Die Verhandlungen, gespickt mit taktischen Winkelzügen auf beiden Seiten, gehen weiter. Zum ersten Mal treten öffentlich maoistische Verhandlungsführer auf. Die Maoisten planen eine große Demonstration in Kathmandu für den 21.September, für die ca. 200.000 Menschen erwartet werden. Ein Landreformgesetz, welches den Landbesitz auf 3 ha beschränkt, wird von der Regierung vorgeschlagen.

August:

Der neue Premierminister heißt Deuba und versucht Verhandlungen mit den Maoisten zu führen. Es tritt eine merkliche politische Entspannung im Lande ein. Die Royal Nepal Airlines annulieren den Leasingvertrag mit Lauda Air, der mit vielen Korruptionsgerüchten in Verbindung gebracht worden war und am Schluss zum Sturz von Koirala geführt hatte. Nachdem sie noch ein zweites geleastes Flugzeug vorzeitig zurückgaben, beendet Royal Nepal Airlines zum September alle Flüge nach Europa und Dubai.

19.7. Der im Volk sehr unbeliebte Premierminister Koirala ist zurückgetreten.

Das Drama der nepalesischen Königsfamilie

Noch immer ist es unbegreiflich, warum diese Tragödie stattgefunden hat und in Nepal können viele Menschen die Gerüchte nicht akzeptieren. Es sieht aber tatsächlich so aus, als dass der Sohn nach einem Streit seine Eltern, Geschwister und weitere Verwandte ermordet hat, da sich jetzt auch namentliche Zeugen gemeldet haben. Der neue König Gyanendra gab einer Kommission den Auftrag, bis Montag 11.6. die "Wahrheit" zu ermitteln und zu veröffentlichen. Dieser Termin wurde  bis zum Donnerstag, 14.6., verlängert. Die Kommission kam nun nach Befragung von über 150 Zeugen zum offiziellen Schluss, dass es tatsächlich der Kronprinz Dipendra gewesen sei. Diese Schlussfolgerung wurde von fast allen Parteien akzeptiert, nur die Maoisten sprechen weiter von einem ausländischem Komplott. In Nepal ist wieder das normale Leben eingekehrt.

Die Königsfamilie, in der Mitte Kronprinz Dipendra

Aus vielen persönlichen Gesprächen in Nepal weiß ich, dass fast alle Nepalesen, auch Kommunisten, den alten König Birendra im Gegensatz zu den Parteien respektierten und verehrten. Er war wie eine Klammer. Welche Auswirkungen sein Tod auf dieses Land mit den schier unerträglichen sozialen Spannungen haben wird, lässt sich noch nicht absehen. Manche vermuten, dass es zu einer Stärkung des Militärs führen wird, nicht unbedingt ein gutes Omen. Während der ehemalige König einem Einsatz des Militärs gegen die Maoisten, welche in den extrem armen ländlichen Gebieten im Westen schon teilweise die Macht haben, ablehnend gegenüberstand, vermutet man, dass der neue König dies eher befürwortet.

Übersicht über die wichtigsten Ereignisse

Donnerstag, 21.6.01 Die Königin begann zum ersten Mal wieder zu laufen und erholt sich langsam von den Schussverletzungen. Die Zeitungen schreiben fast nur noch von den üblichen kleinen Dingen.

Montag, 18.6.01 Das Auswärtige Amt ändert seine Reisewarnung in einen allgemeinen Sicherheitshinweis um. AA Bericht und guter Artikel von Andreas Khanal

Sonntag, 17.6.01 Entgegen vieler Befürchtungen ist die Lage nach der Bekanntgabe des Berichtes ruhig geblieben. Zwar wird immer noch nach dem Warum gefragt, doch die meisten scheinen die Wiedergabe des Ablaufs aus Mangel an glaubwürdigen Alternativen nicht mehr in Frage zu stellen. Die größte Oppositionspartei die CPN-UML (Communist Party Nepal-United Marxist Leninist) hat den Bericht positiv kommentiert, auch wenn sie die Rolle der Regierung als unfähige Zuschauer beschreibt. Die Maoisten sprechen weiterhin von einer imperialistischen drevisionistischen Verschwörung. In den nepalesischen Zeitungen wird wieder über das Übliche geschrieben.

Donnerstag, 14.6.01 Die Kommission kommt nach der Anhörung von 150 Zeugen zum offiziellen Schluss, dass Kronprinz Dipendra im betrunkenen Zustand Amok gelaufen ist und seine Eltern, Schwester und weitere Mitglieder der Familie ermordert hat. Er wird in dem Bericht nicht direkt als Mörder bezeichnet, aber er hätte alle Schüsse abgegeben. Gerüchte haben schon vorher gesagt, dass der Kronprinz mit seinen Eltern in Streit lag, da sie ihm nicht die Heirat mit der Frau erlauben wollten, die er wünschte und ihn vor die Alternative stellten, sonst auf den Thron verzichten zu müssen. Ebenfalls wird berichtet, dass Dipendra mit seinem Vater über den Umgang mit den Maoisten uneins war und er eine härtere Linie forderte. Der offizielle Report auf Englisch

Die Maoisten verbreiten zur Zeit die These, dass der König, den sie ja selbst absetzen wollten, durch eine internationale Verschwörung ermordet worden sei. Da es sehr viele Unstimmigkeiten und Fehlinformationen gab, z.b. der angebliche Unfall, kann natürlich jede Verschwörungsthese auf fruchtbaren Boden fallen.

Sonntag, 10.6.01 Die Kommission hat ihre Untersuchung noch nicht abgeschlossen und bekommt eine Fristverlängerung von 4 Tagen bis zum Donnerstag den 14.6.

Freitag, 9.6.01 Zum ersten Mal erzählt ein namentlicher Zeuge den Tathergang. Er wiederholt die Version, dass der Prinz Dipendra betrunken zum Essen gekommen  worden war und vom König zum Ausnüchtern weggeschickt worden sei. Zwei Stunden später sei er im Kampfanzug zurückgekommen und hätte mit mehreren automatischen Waffen das Blutbad angerichtet.

Dienstag, 5.6.01 .Dipendra wird in Pasupatinath verbrannt. Die Opposition verweigert die Entsendung ihres Vorsitzenden in die Kommission. Diese wird nun durch den obersten Richter Kesav Prasad Upadhyay und  den Parlamentspräsidenten Taranath Ranabhat gebildet.

Montag, 4.6.01. Dipendra stirbt am frühen Morgen. Gyanendra wird zum neuen König gekrönt. Weitere große Unruhen und Ausgangsperre. Gyanendra verspricht eine unabhängige Untersuchung. Der Kommission sollen der oberste Richter, der Premierminister und der Oppositionsführer (gemäßigte Kommunisten) angehören.

Sonntag, 3.6.01 Kronprinz Dipendra, der auf der Intensivstation am Leben erhalten wird, wird zum König ernannt, obwohl er weiter als der Mörder gilt. Gyanendra erklärt öffentlich, dass es sich um einen Unfall gehandelt habe, bei dem eine automatische Waffe von selbst losgegangen sein. Diese Version stößt auf allgemeinen Unglauben. Empörte Demonstranten fordern eine Aufklärung und Bestrafung der Täter. Mittlerweile bezweifeln auch viele, dass Dipendra der Mörder sein könnte und vermuten eine wie auch immer geartete Verschwörung. Viele vermuten, dass die Wahrheit nie ans Licht kommen wird.

Samstag, 2.6.01 Der Prinz Gyanendra, jüngerer Bruder des Königs, erhält vorläufig die Verantwortung als Regent, da Kronprinz Dipendra weiter im Koma liegt. König Birendra und Königin Aishwarya werden am Ufer des Bagmati in Pashupatinath verbrannt.

Freitag, 1.6.01 Bei einem der gemeinsamen Zusammenkünfte der königlichen Familie, wie sie jeden Freitag stattfinden, wird der König Birendra (55), seine Frau Königin Aishwarya, seine Tochter und andere Mitglieder der Familie erschossen. Sein jüngster Bruder wird schwer verletzt. Erste Gerüchte sagen, dass der Mörder der Kronprinz Dipendra sei, der nach dem Blutbad die Waffe gegen sich selbst richtete. Er überlebt, liegt aber im Koma. Der mittlere Bruder ist nicht beim Essen, da der Helikopter ihn wegen schlechtem Wetter nicht von Pokhara nach Kathmandu bringen konnte, allerdings wird seine Frau Prinzessin Komal verwundet.

König Birendra auf einem 10 Rupien Schein

König Gyanendra( 53)

Schon bei der Geburt waren dem Prinzen von den Astrologen zwei Krönungen geweissagt worden. Er war dann tatsächlich im Alter von 3 Jahren schon einmal zum König gekrönt worden. Sein Großvater König Tribhuvan hatte sich einer Revolte gegen den Clan der Ranas angeschlossen und musste vorerst nach Indien fliehen. Daraufhin krönten die Ranas  seinen  kleinen Enkel. Die Ranas hatten als Premierminister im vorigen Jahrhundert die Macht an sich gerissen und die Könige der Shah Dynastie weitgehend entmachtet. Der König konnte aber wieder mit Hilfe von Indien die Macht in Nepal erlangen und zurückkehren. .

Der König Gyanendra gilt als konservativer als sein ermordeter Bruder Birendra. Man sollte aber beachten, dass auch Birendra vor elf Jahren erst nach 500-1000 Toten sein Einverständnis zu einer parlamentarischen Demokratie gab und seither zu ihrem Garant geworden war.

Der neue König ist bisher vor allem als Umweltschützer aufgefallen und hat viele Projekte zum Umweltschutz in Nepal gefördert und unterstützt. Seit 1994 ist er der Vorsitzende des King Mahendra Trust, der halbstaatlichen Umweltorganisation in Nepal, in der auch u.a. das Annapurna Conservation Area Projekt oder die Nationalparks sind.

Ein großes Problem ist sein dreißigjähriger Sohn. Dieser hat schon zweimal betrunken einen Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang verursacht, davon starb unter anderem auch ein beliebter Sänger. Als Mitglied der Königsfamilie wurde er aber nicht weiter belangt. Der Sohn ist in Nepal herzlich verhasst und sein Verhalten war einer der Gesprächspunkte bei der Zusammenkunft am 1. Juni. Er entkam dem Massaker unverletzt was wiederum den wilden Gerüchten um eine Verschwörung weitere Nahrung gab.

 Weitere Links

Antiwar, eine amerikanische Seite mit einem interessanten Hintergrundbericht

ABC..alphabetisches  Register

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